Fridays for Future – Schule schwänzen für Demos?

Als ich im Internet gesurft bin, hat mich der ARD DeutschlandTrend auf dieses Thema gebracht. Danach ist eine knappe Mehrheit (55%) dafür, dass es akzeptabel ist, wenn Schüler für das Klima schwänzen. Viele davon sind selbt jung und unter 35 Jahre alt. Sie haben es auch noch in Parteienangehörigkeit sortiert. Das kann einen Zusammenhang haben, muss es aber meiner Meinung nach nicht.

Als ich im Internet gesurft bin, hat mich der ARD DeutschlandTrend auf dieses Thema gebracht. Danach ist eine knappe Mehrheit (55%) dafür, dass es akzeptabel ist, wenn Schüler für das Klima schwänzen. Viele davon sind selbt jung und unter 35 Jahre alt. Sie haben es auch noch in Parteienangehörigkeit sortiert. Das kann einen Zusammenhang haben, muss es aber meiner Meinung nach nicht.

Den Anfang legte die Aktivistin Greta Thurnberg. Trotz ihren 16 Jahren hat sie es durch ihren Einsatz für eine Klimapolitik schon einen Artikel in Wikipedia und hat auch die hierzulande schon viel diskutierten Schulstreiks losgetreten. Als einzelner Mensch muss man natürlich verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgehen. Die Politik aber soll laut Greta Thurnberg dazu angehalten werden, die Treibhasgase um 15 % zu reduzieren. Natürlich ist das ein Thema, wo man viel diskutieren kann und zu dem man unterschiedlich stehen kann. Selbst Wissenschaftler sind sich in diesen Themen nicht immer einig.

Ich jedoch möchte einen anderen Aspekt dabei betrachten. Bild Online hat das aufgegriffen und erörtert, ob man als Schüler auf Demos gehen darf und somit die Schule schwänzen darf. Dabei gibt es den Interessenkonflikt zwischen dem Grundrecht, seine Meinung frei zu äußern (Artikel 5 und 8) und der allgemeinen Schulpflicht in Artikel 7. Daher ist die Schule berechtigt zu Erziehungsmaßnahmen, die Bild in dem oben genannten Artikel beschreibt. Einige werden nun wahrscheinlich sagen: Ja baer sie tun es ja zu einem guten Zweck und sie demonstrieren ja nur. Da gilt es dann zu unterscheiden zwischen entschuldigten und unentschuldigtem Fehlen. Wenn sie unentschuldigt fehlen und auf die Demo gehen, ist das meiner Meinung nach das Recht der Schule, dementsprechende Maßnahmen einzuleiten. Eltern, die meinen, dass ihre Kinder das ernst nehmen, sollten einen Urlaubsantrag stellen. Wenn dieser genehmigt wird, dann ist das Problem von beiden Seiten einvernehmlich gelöst. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass man als Reporter der Schülerzeitung darüber einen Artikel schreiben möchte.

Wie auch immer sich Eltern, Lehrer und Kinder entscheiden, ich finde, dass das manche nur ausnutzen, um nicht in die Schule zu gehen. Da würde die Frage, ob die Schüler auch zu den Demos gehen würden, wenn es außerhalb der Schulzeiten stattfindet, sehr interessant sein. Denn dann ist das Interesse an diesem Thema wirklich da, wenn sie ihre Freizeit dafür opfern. Außerdem kann man als normaler Arbeiter auch wegen Demos nicht einfach von der Arbeit fernbleiben, da es ja kein Streik ist. Sie müssen dafür auch entweder Urlaub einreichen oder einen Freizeitausgleich machen. Daher bin ich sehr skeptisch diesem Thema gegenüber und finde, dass die Schüler deswegen nicht dem Unterricht fernbleiben sollen. Was ist eure Meinung dazu? Findet ihr Greta Thunberg überzogen? Sollen SChüler für Demos schwänzen dürfen (unabhängig vom Thema)?

9 Kommentare zu „Fridays for Future – Schule schwänzen für Demos?“

  1. Manche sorgen sich inzwischen um die Schul (Besuchs)pflicht, auf die freiheitlichen Staat wie die meisten anderen durchaus verzichten könnte – und sollte. Schulpflicht und Demokratie beißen sich halt. Ein anderes Problem ist die Aufsichtspflicht, deren Verletzung im Falle eines Falles dann Schule und/oder Eltern angelastet wird. In jedem Falle wird dieser Demo-Hype bald abklingen. Hypes kommen und gehen. Ich hoffe nur, dass die Kinder und Jugendlichen nicht von cleveren Marketingstrategen benutzt werden, was ich jedoch befürchte.

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  2. Die „Blöd“-Zeitung, entweder als gedruckte Form oder in der Online-Version – würde ich jetzt nicht unbedingt zu den seriösen und objektiven Quellen zählen. Ich finde die Initiative Fridays For Future sehr gut! Wenn ich Schulkind oder Jugendliche wäre, würde ich in jedem Fall auch mitmachen. Warum da jetzt seit etlichen Wochen so ein Drama um die paar ausgefallenen Schulstunden pro Woche gemacht wird, entzieht sich meinem Verständnis. Das lässt sich nachholen. Und ich bin sehr sicher, dass die meisten jungen Menschen, die jeden Freitag für eine bessere Umweltpolitik auf die Straßen gehen – und das inzwischen weltweit – das auch tun. Sehr seltsam finde ich bezüglich des Themas versäumte Unterrichtsstunden, dass es anscheinend niemandem sonderlich sauer aufstößt, dass aufgrund von akutem Lehrermangel bundesweit Jahr für Jahr ein Tausendfaches der Menge an Schulstunden in nahezu sämtlichen Fächern ausfallen, die wegen der Friday For Future Demonstrationen „geschwänzt“ werden. Darüber sollte man sich mal gebührend echauffieren, und nicht darüber, dass Kinder und Jugendliche anscheinend weitaus mehr Intelligenz und Verantwortungsbewusstsein betreffs Umweltschutz und Umweltpolitik sowie ihre und ihrer Nachkommen Zukunft an den Tag legen als so manch ein von vermeintlich höherer „gebildeter“ Warte aus salbadernder Erwachsener.

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    1. Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ja, die Bild-Zeitung ist manchmal nicht seriös. Ich habe davon auch nur die Gedankenanstöße zum Grundgesetz genommen. Daher hat sich daraus nur der Konflikt ergeben. Den Schulen ist dahingehend nur wenig Spielraum gegeben. Und wie emsemsem auch geschrieben hat, darf man die Aufsichtspflicht nicht vernachlässigen, falls etwas passieren würde. Da müssen sich die Schulen absichern. Der Unterrichtsausfall wegen Lehrermangel ist zwar auch ein brisantes und interessantes Thema, aber die Themen sollte man meiner Meinung nach nicht zusammen fassen und gegeneinander ausspielen. Klar ist, dass es schön ist, wenn das Thema Umwelt Menschen und vor allem junge interessiert. Die Gratwanderung zur Schulpflicht gestaltet sich allerdings schwierig. Außerdem hast du nicht berücksichtigt, dass du so etwas auch in der Arbeit nicht machen darfst. Warum ist es dann in der Schule erlaubt? Ich bezweifle zudem, dass alle nur am Thema interessiert sind. Manche gehen hin, um nicht zur Schule zu müssen. Das sind nicht alle, aber ich will darauf hinaus, dass es kein einfaches Thema ist und man es nicht schnell abhandeln kann.
      Liebe Grüße
      Monika

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      1. Ich spiele in meinem Kommentar mit Sicherheit nicht zwei Themen gegeneinander aus. Ich wundere mich nur sehr darüber, dass es bundesweit ein Mordsgezeter gibt, weil SchülerInnen, die sich der drohenden Zerstörung bewusst sind, jeden Freitag vormittag auf die Straßen gehen, während es offenbar von der großen Mehrheit stillschweigend in Kauf genommen wird, dass Jahr für Jahr immense Mengen an Schulstunden unter den Tisch fallen, weil es nicht genügend Lehrkräfte gibt. Und das seit etlichen Jahren schon. Würde der Lehrermangel bundesweit das gleiche Getöse und Gezetere unter den sogenannten Erwachsenen auslösen wie die paar Unterrichtsstunden an den Freitagen, dann wäre man in den Bildungs- und Kultusministerien vielleicht mal ernsthaft darum bemüht, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen. Und was die Aufsichtspflicht anbelangt, da gibt es mittlerweile an den meisten Schulen auch sehr viele LehrerInnen, die zusammen mit den Kids an Friday for Future teilnehmen. Und immer mehr Eltern, die ihre Kinder auf die Demos begleiten.

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        1. Ich habe auch nicht behauptet, dass du sie gegeneinander ausspielst, sondern dass im allgemeinen die Gefahr besteht. Das Ungleichgewicht in den Berichten besteht allerdings. Ich bin mir da nicht ganz sicher, weil das rechtlich ein weites Feld ist, aber ich weiß nicht, ob es ausreicht, wenn Eltern oder Lehrer auch daran teilnehmen. Rechtlich sind da ja sehr viele Feinheiten zu beachten, die man selbst gar nicht kennt.
          Liebe Grüße Monika

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  3. Es geht doch überhaupt nicht um rechtliche Feinheiten! Es geht darum, dass junge Menschen überaus berechtigte Angst um ihre Zukunft haben, große Angst, wie die Welt, die sie eines Tages an ihre Nachkommen weiter geben, aussehen wird, wenn wir jetzt nicht endlich den A… in die Höhe bekommen und weitreichende Maßnahmen bezüglich Umweltschutz ergreifen! Das ist der Springende Punkt! Darum geht es in Fridays for Future, und das mit rechtlichen Bedenken etc. zu zerreden ist Dummfug hoch Zehn. Genauso wie die Unterstellung, dass die Millionen SchülerInnen weltweit, die für einen besseren Umweltschutz jeden Freitag demonstrieren, von „Marketingstrategen“ gesteuert und ausgenutzt würden! Diese Unterhaltung hier erinnert mich an den Spruch von der Taube und dem Schachspiel, kannst ja mal danach googeln, wenn du willst…
    Ich empfehle mich!

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  4. Eine kleine selbstgebastelte Weisheit am Rande: Wer seinen A…, wie Du Dich ausdrückst, hochbekommt, muss sich auch wieder hinsetzen. Außerdem: Was ist wahrscheinlicher: Dass hinter einer konzertierten Aktion PR-Profis stecken oder nicht?

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